proanima – ein Präventionsprojekt für Kinder
Ein Präventionsprojekt für Kinder von psychisch und oder suchtkranken Eltern vom 4 Lebensjahr bis zum jungen Erwachsenenalter und Eltern, die psychisch-/suchtkrank sind mit Kindern unter 4 Jahren
Die Not der Kinder
Kinder, deren Väter oder Mütter psychisch erkranken oder abhängig sind, können oft nicht verstehen, was mit ihren Eltern geschieht, warum sie sich plötzlich verändern oder manchmal so komisch reagieren.
Häufig suchen Kinder die Ursache für die Erkrankung von Mutter oder Vater bei sich selbst und denken dass sie nicht genug lieb und folgsam seien.
Wenn Erklärungen fehlen und quälende Fragen unbeantwortet bleiben, reagieren Kinder oft mit starken Ängsten, Unsicherheit, Schuld- und Schamgefühlen.
Trotz dieser Belastungen wirken Kinder psychisch kranker Eltern oftmals besonders tüchtig, vernünftig und kompetent. Häufig übernehmen sie Elternfunktionen, um Mutter und/oder Vater zu entlasten.
Ihre eigene innere Not und Überforderung bleibt oftmals völlig unbemerkt. Diese Kinder haben ein erhöhtes Risiko selbst zu erkranken. Selten gibt es vertraute Personen, an die sich die Kinder wenden können.
An dem Abend, als die Krankheit meiner Mutter ausbrach, war ich mit ihr allein. In der Nacht weckte sie mich, ich sollte ihr helfen, Wanzen zu suchen, die ein Geheimdienst in unserem Haus versteckt haben soll. Wir suchten gemeinsam, fanden aber nichts. Später lief sie halb nackt durchs Haus, schaute durchs Fenster und beschimpfte Passanten, die sie als ihre Verfolger ansah. Irgendwann haben Nachbarn die Polizei gerufen, meine Mutter wurde abgeholt.
Kind, 11 Jahre
proanima schützt, fördert und stärkt Kinder!
Wesentliche Ziele der Arbeit von proanima bestehen darin, die Auswirkungen der elterlichen Erkrankung auf die kindliche Entwicklung zu mildern und die Familie als System zu festigen.
Allgemeine Ziele
- Kind - und altersgerechte Informationsvermittlung zu psychischen Erkrankungen und Sucht
- Stärkung der gesunden Kräfte innerhalb der Familie
- Unterstützung beim Aufbau eines sozialen Netzes für die Familie
- Ansprechpartner und Hilfen in Krisensituationen
- Nach Bedarf Vermittlung von weiteren Hilfsangeboten
- Sensibilisierung der Bevölkerung für die Situation von Familien, in denen ein Elternteil psychisch-/suchtkrank ist
Beratung und Betreuung
- Eltern- und Familiengespräche
- Einzelgespräche mit den Kindern
- Gruppenangebote für die Kinder
- Nach Absprache werden Vertrauenspersonen und/oder andere Hilfeformen mit einbezogen.
- Wir unterliegen der Schweigepflicht.
- Die Beratung ist kostenlos.